Atlanten – Wo ist Elysium, die Insel der Seligen?

Ausstellung bis 17.02.2017
Künstlergespräch am 16.01. um 11 Uhr und um 17 Uhr

Bürgerhaus Gemeinschaftszentrum Obervieland
Alfred-Faust-Str. 4, 28279 Bremen

Das Bürgerhaus Gemeinschaftszentrum Obervieland (BGO) beherbert bis zum 17. Februar 2017 die Ausstellung „Atlanten“ von Rudolph Bauer. Gezeigt werden Bild-Montagen, die auf dem Untergrund von Atlanten entstanden sind.

Bei den Atlanten handelt es sich um ausgemusterte Landkarten, die im Schulunterricht für Erdkunde und Geschichte verwendet wurden. Durch die gestalterische Veränderung mit Collagen, aufgeklebten Ausschnitten von Zeitungen und Journalen, erhalten die Ausstellungsobjekte neue Bedeutungen: Anspielungen auf Historisches und Gegenwärtiges, Bezüge zu Politik, Gesellschaft und Kunst, Bilder von Schrecken und Krieg, von Flucht und Hoffnung.

Die Titel der ausgestellten Atlanten stellen unerwartete Fragen. Beispielsweise: „Wo ist Elysium, die Insel der Seligen?“- „Wo gehen wir ein ins verlorene Paradies?“ – Wo liegt Atlantis, die versunkene Stadt?“ – „Wo führt uns der Weg heim nach Utopia?“.

Im 19. Jahrhundert und zu Beginn des 20. lebten die Bewohner in Obervieland zum Großteil von der Landwirtschaft. Zum Teil waren sie auch als Steinsetzer und Straßenbauer tätig oder treidelten die auf der Weser fahrenden Handelsschiffe. Daher haben in diesem Stadtteil auch heute noch Landschaften, Flüsse, Straßen und Wege eine besondere Bedeutung.

Die geschichtlichen Besonderheiten des Lebens der Menschen im Umfeld der Ortsteile Habenhausen und Arsten sind für den Bremer Künstler Rudolph Bauer einer der Anknüpfungspunkte seiner Atlanten-Collagen. Ein weiterer Anknüpfungspunkt ist seine Montagen-Ausstellung, die vor genau einem Jahr ebenfalls im BGO gezeigt wurde. Unter dem Titel „Flucht“ thematisierten die damals gezeigten Bild-Montagen das Schicksal der Migranten aus jenen Ländern, die in der jetzigen Ausstellung auf den überklebten Atlanten zum Großteil kaum noch erkennbar sind: verlassenes Land, verlassene Kulturen, zurück gelassene Hoffnungen.