Marxismus mit Musik

„Man muss diese versteinerten Verhältnisse zum Tanzen
zwingen, dass man ihnen ihre eigene Melodie vorsingt!“

(Karl Marx, 1844)

Ein bemerkenswerter neuer Gedichtband ist vorzustellen. Er stammt vom Bremer Künstler und Schriftsteller Rudolph Bauer, Jahrgang 1939, bis 2002 Professor für Wohlfahrtspolitik und Soziale Dienste an der Bremer Universität. Und schon der Titel dieser neuen Lyrik-Veröffentlichung hat es in sich: „Zur Unzeit, gegeigt“.

„Zur Unzeit, gegeigt“? –  Nun, wie Rudolph Bauer selber in einer seiner umfangreichen Anmerkungen zu seiner Publikation angibt, geht dieser Titel auf einen heute fast vergessenen Autor zurück, auf einen Schriftsteller, der sich bereits am Anfang der Weimarer Republik gegen den Militarismus zu engagieren begann, auf Otto Nebel (1892-1973), der eine literarische Veröffentlichung 1923/1924 mit der Überschrift „Unfeig. Eine Neun-Runen-Fuge, zur Unzeit gegeigt“ versehen hatte. Aber dieser Hinweis gibt natürlich gar nicht die mehrfache Doppelbödigkeit dieses Buchtitels von Bauer zu erkennen. Da muss man schon die Gedichte des Bremer Lyrikers gelesen haben, um am Ende zu erkennen, was es mit dieser Vierfach-Bedeutung des Titels „Zur Unzeit, gegeigt“ auf sich hat.

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